Barockharfen

 

 

Spätestens seit den Opern Monteverdis braucht die Musik eine vollchromatische Harfe, bestückt mit doppeltem oder dreireihigem Saitenbezug.


Ab 1560 werden in Spanien Harfen mit doppeltem, ineinander gekreuztem Saitenbezug favorisiert und im deutschsprachigen Raum entsteht um 1680 mit dem Einzug der Oper und öffentlicher Opernhäuser die doppelreihige chromatische 'Davidsharfe' mit Schnarrhaken an allen Saiten.

Alle chromatischen Harfen werden von mir in ihrer typischen Bauform geschaffen.
Freuen Sie sich auf ein reiches Klangspektrum, das uns die historische chromatische Harfe beschert und das es zu entdecken lohnt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Spanische kreuzsaitige Harfe


Vom 16. Jahrhundert bis um 1750 ein sehr beliebtes Instrument auf der iberischen Halbinsel, auch als Vorbild für die südamerikanischen Harfen. Der volle Bassklang gepaart mit perkussivem Diskant hat auch heute noch nach 300 Jahren eine umwerfende Präsenz.

Spanische Harfe

Nach dem Originalinstrument des Pere Elias um 1704. Korpus mit gekreuztem Saitenbezug, mit einfacher oder gedrechselter Säule in Esche oder Nussbaum gefertigt. Verschiedene Dekorvariationen auf Anfrage möglich.

  • Holz: Nussbaum, Esche
  • Höhe: 164 cm
  • Gewicht: 8,5 kg
  • Saiten: 50 in Darm
  • Tonumfang: C - d‘‘‘

 

 

 

 

Klangbeispiel

Barbara Ceron plays the Spanish cross-strung harp

 

 

 

Italienische Barockharfe um 1550


italienische Harfe 1Nach ikonografischen Harfendarstellungen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstand dieser Entwurf einer italienischen Harfe um 1550. Die Resonanzdecke ist noch im Querschnitt elliptisch aus Vollholz gearbeitet, der Korpus aus fünf Spänen. Die Säule findet einen schönen Abschluss in einer 'offenen Schnecke'.

  • Holz: Ahorn
  • Höhe: 149 cm
  • Gewicht: 5,6 kg
  • Saiten: 74 in Darm
  • Tonumfang: C - d‘‘‘

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kleine neapolitanische Tripelharfe um 1600


italienische Harfe 2Kleine italienische Barockharfe mit dreireihigem chromatischem Saitenbezug. Mit nur 156 cm Säulenhöhe waren solche Harfen beim musikbegeisterten Bürgertum Italiens sehr beliebt. Auch heute besticht die Harfe nicht nur mit klarem Klang, sondern auch mit ihrem geringen Gewicht und ihrer Portabilität. Entwerfen Sie mit mir die Wunschausstattung Ihrer persönlichen neapolitanischen Tripelharfe.

Nach Wahl kann dieses Instrument mit zweireihigem Saitenbezug geliefert werden.

 

  • Holz: Ahorn
  • Höhe: 156 cm
  • Gewicht: 7,0 kg
  • Saiten: 78 in Darm
  • Tonumfang: G' / C - d'''

 

 

 

Hier ein Klangbeispiel von Kateřina Ghannudi

 

 


 

 

 

 

 

 

 

Große italienische Tripelharfe


 

Nuvolone_Ölgemälde

Uns sind zwei große italienische Tripelharfen der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erhalten geblieben, einer Zeit in der eine große chromatische Harfe den Anforderungen eines Opernorchesters klanglich gewachsen sein musste. Die in der Saitenmensur "übergroße" Barberini-Harfe, mit reichem Dekor überfrachtet, ursprünglich für Privatkonzerte der Familie Barberini geschaffen, ist als Originalnachbau für Opernaufführungen problematisch zu bewerten. Die Bologna-Tripelharfe wird wiederum in ihrem Erhaltungszustand in seiner Originalität angezweifelt und weist konstruktionelle Schwächen auf. Beide Instrumente stehen trotz dieser Einschränkungen für den Harfenbau jener Zeit und vor allem geben sie Zeugnis über die verwendeten Holzarten, Korpuskonstruktion und Tonumfang ab.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nuovolone Tripelharfe


 

Der italienische Maler C.F. Nuovolone hat auf seinem um 1630 entstandenen Gemälde 'Der Künstler und seine Familie' unter anderem eine große Tripelharfe abgebildet (s. oben). Die dargestellte Szene einer kulturell und musikalisch gebildeten Familie des Frühbarock hat mich inspiriert.
In meine Rekonstruktion der Nuovolone-Harfe habe ich alle erkennbaren feinen Details des Gemäldes einfließen lassen. Die Korpuskonstruktion und verwendeten Hölzer sind den Vorgaben der erhaltenen Originalinstrumente ,Barberini‘ und ,Bologna‘ entlehnt.

Tripel Harfen

Die durch meinen Nachbau wieder auferstandene große Nuovolone Tripel-Harfe mit ihrem farbenreichen Klang erfreut sich großer Anerkennung bei Harfenisten und Ensembles der alten Musikszene im In- und Ausland. Auch bei den großen Musikfestivals wie Salzburger Festspiele, Festival Alte Musik Utrecht, Boston Early Music Festival und Glyndebourne Opera Festival werden meine Harfen erfolgreich bei Konzerten und Barockopern eingesetzt.

Gerne erarbeite ich mit Ihnen Ihre ganz persönliche Nuovolone-Wunschharfe. Auf diese Weise entstehen in meiner Werkstett kunstvolle, handgefertigte Unikate.

 

  • Holz: Ahorn
  • Höhe: 194 cm
  • Gewicht: 10 kg
  • Saiten: 88 in Darm
  • Tonumfang: G' - e‘‘‘

 

 

 

Klangbeispiele

Constance Allanic plays Frescobaldi's Partite sopra Passacagli on the Nuovolone triple harp

Claire Piganiol plays Ciaccona / Alessandro Piccinini on the Nuovolone triple harp

Hannah Lane explains the use of the Nuovolone harp in Monteverdi's opera Poppea

Monika Ruusma plays Sonata di basso solo per Cimbalo & Arpa ò Leuto, Gregorio Strozzi (ca.1615 - after 1687)

 



 

 

 

Zampieri Harfe


Domenico Zampieri lebte in Italien von 1581-1641 und war bekannter Maler und auch Instrumentenbauer. Die Instrumentenforschung stuft seine Harfendarstellungen deshalb als realistisch  ein. Im Schloss von Versailles ist sein Bild 'Der Harfe-spielende David' zu sehen: Nach meiner Quellenforschung handelt es sich bei der dargestellten Tripelharfe um ein mittelgroßes Instrument mit einem Tonumfang von C - d'''. Die Harfe gehört also nicht zu den etwas später gebauten, großen Instrumenten, die im Bass bis zum G' und e''' im Diskant reichen.

ZampieriIn meinem Nachbau habe ich alle verwertbaren Informationen aus dem Gemälde umgesetzt. So entstand ein Insturment mit der typischen hellen Klangfarbe der Tripelharfe um 1600.

  • Holz: Ahorn
  • Höhe: 168 cm
  • Gewicht: 8,5 kg
  • Saiten: 88 in Darm
  • Tonumfang: C - d‘‘‘

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Opera Tripelharfe


Opera Tripel Harfe 7Immer wieder wurde der Wunsch nach einer gut zu transportierenden und leichten Tripelharfe von meinen KundInnen geäußert. Dabei sollte der Saitenabstand dem der großen Nuovolone-Harfe entsprechen. Sie sollte selbst bei ungünstigen Raumklangverhältnissen, wie es teils in modernen Theatern aus den 1970er und 1980er Jahren der Fall sein kann, eine günstige Klangaussendung erfüllen, mit einer möglichst geringen Standhöhe (Thema Reisen/Fliegen). Auf manch einer ikonografischen Darstellung wie z.B. Kirchenausmalungen finden sich solche kleineren Harfen.

Das gab mir den Anlass, all diese Forderungen in eine solche Harfe einfließen zu lassen.  Ich nannte sie nach ihrer vermutlich häufigsten Verwendung im Musikgeschehen die OPERA.

 

 

  • Holz: Ahorn
  • Höhe: 163 cm
  • Gewicht: 6 kg
  • Saiten: Darm und Karbon/nach Wunsch
  • Ausführung nach Kundenwunsch

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

Deutsche chromatische Harfe


chromatisch allgemeinDerzeit noch recht unbekannt ist die doppelreihige Harfe mitteldeutscher Manufaktur um 1700. Mehr als zehn Harfen gleichen Bauprinzips mit Schnarrhaken und teils aufwändigem Schnitzwerk sowie barocker Bemalung habe ich durch meine Forschungsarbeit wiederentdeckt.

Quellen der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nennen sie die "Davidsharffe". Das Instrument war die Harfe Petrinis, Harfenist der Hofkapelle Friedrichs des Großen. Sie wurde in der frühen deutschen Oper und bei Kirchenkantaten eingesetzt.

Ohne Schnarrhaken hat ihr Ton etwas Orgelhaftes, mit Schnarrhaken gespielt kann sie sich klanglich hörbar über ein barockes Opernorchester hinwegsetzen.

 

 

 

Davidsharfe gefertigt von Claus Huettel, gespielt von Constance Allanic

 

 

 

 

 

 

Deutsche Harfe Sondershausen


barok chromatische sondershausenThüringen um 1700

Unsignierte, doppelreihige chromatische Harfe, aufbewahrt im Schlossmuseum Sondershausen
Hals, Säule und Korpuszargen aufwendig beschnitzt.

 

  • Fünf Schalllochpaare, Schnarrhaken
  • Holz: Ahorn
  • Schellackfarblack
  • Tonumfang G'- e'''

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Deutsche chromatische Harfe, signiert: Johann Volckmann Rabe, Northausen Anno 1740


chromatisch rabeOriginal aufbewahrt im Musikinstrumentenmuseum Kopenhagen

Schlichter, rechteckiger Korpus mit drei Schalllochpaaren, Schnarrhaken
Hals und Säule mit Schnitzwerk und aufwendiger Marmorierung
- Tonumfang: G'-d'''/e'''

Unter den Originalinstrumenten gibt es folgende Säulenabschlüsse:

  • König David,
  • der griechische Gott Apoll
  • Heilige Cäcilia

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Chromatische Harfe in schlichter Ausführung


Deutsche chromatische Harfe schlichtAbmessungen entsprechen der Arbeit des Sohnes Johann Volckmann Rabes um 1755.

 

  • Rechteckiger Korpus
  • Schnarrhaken
  • geschwärzter Rahmen
  • Tonumfang G’-d’’’

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Französische chromatische Harfe


Frazösische chromatische HarfeDie detaillierte und präzise Darstellung dieser kleinen doppelreihigen Harfe durch den französischen Maler P. Mignard um 1691 bezeugt geradezu die Existenz des gezeigten Instrumentes. Diese Harfe fertige ich mit ihrem Akantusdekor und der kleinen Büste als Säulenabschluß, ein barockes Kleinod. Und wie auch auf dem Gemälde dargestellt, kann die Harfe auch mit einem Tragriemen ausgestattet werden.

 

  • Holz: Ahorn
  • Höhe: 143 cm
  • Gewicht: 4,5 kg
  • Saiten: 76 Darmsaiten
  • Tonumfang: C' - c‘‘‘